Wer, wenn nicht ich

Ein Spiel für 2 bis ca. 5.800.000 Personen

© Petra Öllinger

Erschienen in der Literaturzeitschrift „Literatur im Kleinformat“, St. Wolfgang Oktober 2002.

Spielmaterial:

  • 1 Österreich-Karte
  • 1 Würfel
  • 5.800.000 Wahlzellen
  • 1 Satz 1.000 Euro-Spielscheine
  • 1 Satz Jokerkarten
  • 1 Satz Lästige Fragen-Karten
  • 1 Satz Gipsbein-Karten
  • 1 Satz Nichts-Aussagen-Karten
  • 1 Satz Kinder-Karten

Spielbeginn:

  • Die einzelnen Kartensätze werden gemischt und nach Thema geordnet aufgelegt. Jeder Spieler erhält 1.000 Euro steuerfreies Grundeinkommen. Jeder Spieler nimmt eine Wahlzelle und stellt sie auf das Start-Feld Wahlkampf. Wer die höchste Zahl würfelt, darf beginnen.

Spielverlauf:

  • Es dürfen so viele Felder mit der Wahlzelle nach vor gerückt werden, wie der Würfel anzeigt. Die meisten Felder sind mit bestimmten Aufgaben verbunden, die im Laufe des Spieles erfüllt werden müssen.

Da haben Sie mich missverstanden.:

  • Wer auf dem Khol-Feld steht, darf eine Jokerkarte ziehen und diese als Ausrede für Lästige Fragen benutzen. Man muss allerdings eine Runde aussetzen…
    Beispiel: Kommt ein Alexander als Kanzler für Sie in Frage? Da haben Sie mich missverstanden.

Fragezeichen:

  • Wer auf dem Interview-Feld steht, darf einem Spieler seiner Wahl eine Frage stellen. Dazu zieht er eine Karte vom Stapel Lästige-Fragen. Der Befragte muss eine Karte vom Nichts-Aussagen-Karten abheben und die Antwort vorlesen. Sowohl der fragende als auch der befragte Mitspieler dürfen je drei Felder weiterrücken.
    Beispiel: Was wollen Sie gegen die ansteigende Arbeitslosigkeit unternehmen? Ja.
    Hat der Befragte hingegen eine Jokerkarte, muss er nicht auf die Frage antworten, sondern darf eine Ausrede verwenden. Der Befragte darf die Jokerkarte nach ihrer Verwendung in seinen Ärmel stecken und auf das nächste Kreuzerl-Feld weiterrücken. Der Fragende hingegen muss zurück an den Start und dort so lange warten, bis er insgesamt 7.986 Punkte gewürfelt hat.
  • Gesundheit, die sich jeder leisten kann.: Bleibt eine Frau auf diesem Feld stehen, muss sie bis auf weiteres aussetzen. Schließlich heißt es jeder und nicht jede. Ein Mann muss eine Gipsbein-Karte ziehen, zurück an den Start gehen und einen Antrag auf Rückgabe der Ambulanzgebühr stellen. Erst wenn er diesen ausgefüllt hat, darf er wieder mitspielen.

Hauptsache ein Frauenministerium:

  • Bleibt eine Frau auf diesem Feld stehen, muss sie eine Kinder-Karte ziehen und mit ihrer Wahlzelle auf ein zuletzt passiertes Heim-und-Herd-Feld zurückgehen. Um weiterspielen zu dürfen, muss sie eine Zahl würfeln, die sie exakt auf das nächstfolgende Kinderbetreuungs-Feld bringt. Die Kinder-Karte muss sie bis zum Spielende aufbewahren. Ein Mann darf 19 Felder vorrücken.

Mir wurscht:

  • Bleibt man auf dem Nichtwähler-Feld stehen, muss man dreimal würfeln. In der Höhe der jeweiligen Augenzahl muss man den Satz Mir wurscht! laut ausrufen. Dann darf man die Wahlzellen sowie alle 1.000 Euro-Spielscheine der anderen Mitspieler einsammeln. Diese müssen zurück an den Start, neue Wahlzellen aussuchen und von vorne beginnen, wobei sie beim neuerlichen Start kein Grundeinkommen mehr erhalten.

Ende des Spieles:

  • Das Spiel endet, sobald der erste Spieler das Wahlsieg-Feld mit der Bezeichnung Wer, wenn nicht ich erreicht hat, eine politische Umfrage bei D.J. Ötzi startet und mit einem Handschlag, der zählt, seinen ehemaligen Mitspielerin deren Misserfolg quittiert. Landet eine Frau mit einer Kinder-Karte auf dem Wahlsieg-Feld darf ihre Kompetenz angezweifelt werden und sie wird disqualifiziert. In diesem Fall ist derjenige Sieger, der dem Wahlsieg-Feld am nächsten ist.